Das Projekt sucht nach einer alternative Balance zwischen Stadt und Wohnen.

Die schwierig zugeschnittene Parzelle liegt direkt am Bahnhof Oerlikon. Im Schwarzplan stoßen dort zwei eindeutig erkennbaren Stadttexturen zusammen - einerseits der nord-süd verlaufenden Gürtel entlang Schaffhauserstrasse, der durch seine Blockrandbebauung einer klassischen Stadt ähnelt; andererseits das ost-west verlaufende Band entlang den Bahngleisen mit einer grossflächigen Industriestruktur, durch der Oerlikon als ein Infrastrukturviertel erkennen lässt.

Das Projekt setzt mit einer durchgehenden Traufhöhe von 29,50 meter einen neuen Maßstab. In der Schnittfigur erfährt das Gebäude auf halber Höhe eine Unterteilung in zwei Gliedern.

Der obere Teil beinhaltet das Wohnen und übernimmt Motive der klassischen Blockrandbebauung. Durch zwei strassenbegleitende, gegenüberstehende Baukörper erfährt die historische Schaffhauserstrasse als Hauptstrasse eine Betonung.

Der untere Gewerbeteil reagiert auf die bewegungsreiche Infrastrukturstadt. Anstatt einer grenzenmarkierenden Blockrandlösung versucht das Projekt, zu den Strassenräumen ein strassenunabhängiges Durchwegungssystem anzubieten, durch welches die bestehende Topografie mit einer Niveaudifferenz von sechs Metern aktiviert wird. Die Durchwegung findet sowohl im Freiraum, als auch durch Gebäuden statt, so wie in beiden typischen Schnitten ersichtlich ist. Die zu der Durchlässigkeit der Stadtebenen beitragenden Treppenanlagen werden als Bewegungssignale eingesetzt.